Taino

Taino
Die Taíno 

zu de Arawak gehörendes Volk auf den Großen Antillen – vor der Ankunft der Kariben auch auf den Kleinen Antillen –, dessen Ursprünge im heutigen Venezuela lagen. Auf den karibischen Inseln litten sie nach der Ankunft der Spanier schwer unter Sklaverei und von den Eroberern eingeschleppten Krankheiten, gegen die sie keine Immunabwehr hatten. Spanische Dokumente beschrieben sie nur wenige Jahrzehnte nach der Conquista als ausgestorben.
In der ländlichen Bevölkerung kam es zu einer weitgehenden Vermischung mit weißen Konquistadoren und schwarzen Sklaven; Teile der Taíno-Kultur wie besondere Formen des Ackerbaus, der Architektur und auch religiöse Praktiken blieben in abgelegenen Regionen von Hispaniola und auf Kuba erhalten. 2003 konnte nachgewiesen werden, dass über 60 % der Bevölkerung Puerto Ricos in mütterlicher Linie von den Taíno abstammt, bei der Volkszählung 2010 gaben rund 20.000 Puerto-Ricaner an, indigener Abstammung von den Taíno zu sein.

Das Erbe der Taínos

Eine Erfindung der Taínos wird bis heute nicht nur in der Karibik, sondern weltweit benutzt: Die Hängematte. Das spanische Wort dafür, la hamaca, stammt aus der Taíno-Sprache. Weitere Wörter aus dem Taíno, die vom Spanischen und teilweise von anderen Sprachen übernommen worden sind: huracán (Hurrikan, Wirbelsturm), tiburón (Haifisch), manatí (Seekuh), tobaco (Tabak), ají (Paprika), maíz (Mais), yuca (Maniok), papaya (Papaya), maní (Erdnuss; allerdings gibt es auf Spanisch auch den Ausdruck cacahuete), guayaba (Guave), lambí (Flügelschnecke), caimán (Kaiman, Krokodil), canoa (Kanu), cacique (Kazike, Häuptling). Auch unser Wort Ananas stammt aus dem Taíno; auf Spanisch heißt diese Frucht allerdings heute piña. Weiterhin sind in der Dominikanischen Republik gebräuchlich: bohío (Hütte), casabe (Fladenbrot), sabana (Ebene), cayo (kleine Insel) und batey (Dorf). Schließlich haben sehr viele geographische Bezeichnungen der Taínos überdauert: Jamaica, Cuba, Aíti (Haiti), Cibao (Landschaft auf Hispaniola) usw.; der ursprüngliche Name für Hispaniola, Quisqueya, lebt u. a. in einer dominikanischen Biermarke weiter. Außerdem sind alte Taíno-Namen, wie Caracoya, Hatuey oder Anacaona, bei den Dominikanern (wieder) als Vornamen beliebt.

Das Wort für Barbecue stammt ebenfalls von den Tainos. Ursprünglich kommt das Wort Barbecue vom mexikanisch-spanischen Wort barbacoa, das sich aus dem Taíno-Wort[3] buccan ableitet (woher die Buccaneer bzw. deutsch Bukanierpiraten ihren Namen erhielten) und früher ein Holzgerüst bezeichnete, auf dem die Taino Fleisch über dem offenen Feuer zubereiteten. Die erste schriftliche Erwähnung von barbacoa findet sich in Gonzalo Fernández de Oviedos De la historia General y Natural de las Indias von 1526.

Quelle: Wikipedia
 
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